Dienstag, 2. April 2013

Don't eat the fucking candy!

Nach etwas längerer Zeit melde ich mich wieder zu Wort.
Ich habe leider meistens nur mein Handy zur Verfügung und darüber einen Blog zu führen ist mühsam.
Ich habe mir zusätzlich noch einen Instagram-Account eingerichtet; gut geeignet um schnell mal mein Gefühlschaos loszuwerden. Falls ihr Interesse habt könnt ihr mich gerne anfragen! Solange wir uns nicht "privat" kennen, nehme ich auch jeden gerne an.
Mein Name lautet mariaxluiza. Schaut vorbei. :-)

Bei mir ging es in letzter Zeit drunter und drüber. Hauptsächlich war ich am Fressen und Kotzen. 3 mal täglich, und das im Urlaub mit meinem Bruder und meiner Mutter. Leider war ich in Sachen Geheimhaltung nicht wirklich erfolgreich. Jetzt werde ich nur noch mehr beobachtet und nach jedem Toilettengang kontrolliert. Ich schäme mich für meine Bulimie und es ist der blanke Horror, dass nun so viele darüber Bescheid wissen. Zwischendurch hatte ich ein paar Fastentage. Es beruhigt mich zu wissen, dass ich wenigstens dazu noch in der Lage bin.

Weder meine Familie noch meine Freunde können verstehen, dass ich einfach nur ein paar Kilo abnehmen will. Wenn ich dünn bin, bin ich nicht mehr das traurige Mädchen, die graue Maus, die mit dem selbstverletzenden Verhalten.
Ja, ich bin eine dumme Egoistin. Jeder Mensch freut sich, wenn Leute versuchen für einen dazu sein - und sucht nicht freiwillig die Einsamkeit. Aber ganz ehrlich, ich bin es leid mich erklären zu müssen und Gründe für mein Handeln zu nennen.
Ich versuche mich mit den Mädchen in meinem Kopf anzufreunden. Doch ich hasse sie und sie mich. Sie machen mich verrückt, schwach und verzweifelt. Trotzdem werden sie mich nie verlassen, da kann ich mir sicher sein.



Mittwoch, 20. März 2013

Ich will, nur in einem Nachthemd bekleidet, raus in den Schnee laufen. Die Kälte soll mich komplett einschließen und ich laufe bis ich erst meine Füße nicht mehr spüre und dann komplett taub bin. Irgendwann stecke ich meine Finger so tief in meinen Hals und würge alles was in mir steckt hinaus. Tränen rennen mir über die Wangen, meine Kopf tut höllisch weh, doch ich höre nicht auf. Meine Nase blutet, dann kotze ich nur noch Blut. Langsam schleicht sich Stolz in meinen eiskalten Körper. Ich wollte das alles so, ich wollte so enden. Heftig wie nur mögliche ramme ich mir einen Eiszapfen zunächst in die Beine, dann in den Bauch und schließlich in meine Arme bis das weiß zu einem tiefen Rot wird.
Immer wieder spielt sich das Ganze in meinem Kopf ab und ich will schreien. Doch ich liege im Bett, starre auf meinen Körper und zwinge mich liegen zu bleiben. Ich bin normal.
Während ich diesen Text zu schreiben versuche stürzt mein Handy dreimal ab und ich verzweifele immer mehr.

Es waren nur zweimal. Lügnerin.



Sonntag, 17. März 2013

Widerlich, Schlampe, fett, widerlich, armselig, Versagerin, fett, fett, fett, stirb

Ich schäme mich so sehr.
Der Versuch zu akzeptieren, dass ich nie dünn sein werde ist absolut nach hinten losgegangen. Ich muss es einfach einsehen, ich bin FETT. Und das muss ich ändern, weil ich mein Spiegelbild nicht mehr ertragen kann. Jeder der sagt, ich sei dünn ist ein Lügner.

Die hässliche Wahrheit.

Dienstag, 5. März 2013

Erst im Krankenhaus werde ich wieder ich selbst. Tränen rennen mir über die Wangen und Tackernadeln werden in mein nicht betäubtes Bein geschossen. Irgendwann ist meine Schmerzgrenze erreicht, weitere 30 Nadeln halte ich nicht aus. Ich beginne zu zittern und hab das Gefühl gleich bewusstlos zu werden. Meine Erzieherin ist geschockt und wendet den Blick ab.
Wieder mal ist ein "Zwischenfall" absolut aus dem Ruder gelaufen.
Ich bekomme zu hören, das es nicht schlimm ist, ein Rückfall ist normal und ich hätte schon so viele Fortschritte gemacht.
Jeder redet von Fortschritten, aber es gibt keine! Gab es nie. Ich konnte mich nur besser verstecken.
Nach einem sehr langen Gespräch mit meiner Erzieherin wird alles ein wenig klarer. Sie beginnt mich zu verstehen und erklärt mir wieso ich bin wie ich bin.
Den Auslöser erfährt sie nicht. Ich darf es nicht sagen. Ich dürfte nichtmal in ihren Armen weinen, doch ich kann nicht anders.
Heute wollte ich nicht in die Schule gehen, ich wollte mich ausruhen und wieder klar kommen. Doch dann wach ich auf und höre ein drängendes: "DU MUSST!" Ich entscheide mich, entscheide mich wieder anders, entscheide mich ... Schließlich schleppe ich mich in die Schule, kann weder richtig stehen noch gehen und sehe tot aus. Doch mein Mund ist zu einem Lächeln verzogen. "Hey mir geht's gut. Seid bitte nett zu mir."
Niemand außer meinen engsten Freunden weiß was geschehen ist und ich sehe die Sorgen in ihren Augen aber sie schweigen.
Doch irgendwann bröckelt die Fassade. Ich sitze im Englischunterricht und versuche mich zusammen zu reißen, aber meine Gedanken schweifen ab. Erst werde ich zu einem Haufen Elend, dann beginne ich zu weinen. Schnell werde ich aus dem Raum geschafft. Ich fühle mich beschämt und wieder einmal hatte ich versagt. In diesem Moment konnte mich keiner trösten und ich wollte einfach nur weg. Einer der Heimleiter kam mich so schnell wie möglich abholen. Natürlich wussten sie alle über die letzte Nacht Bescheid.
Den ganzen Tag schlief ich. Ein Alptraum nach dem anderen verfolgte mich aber ich schlief und niemand störte mich.
Ob es mir jetzt besser geht?
Verdammt, am liebsten würde ich alles für immer beenden.
Doch nicht mal das erlauben sie mir.

Sonntag, 3. März 2013

Etwas

Vor ein paar Tagen bin ich an dem Moment angekommen, wo ich dachte es geht nicht mehr. 
Ich wollte nicht mehr leben, jedenfalls nicht so. 
Darauf folgte die völlige Isolation. Es kam mir nicht in den Sinn mit irgendjemandem zu reden. Warum auch? Es gab keine Lösung die mir andere nennen konnten. Es liegt alles bei mir. 
Ich bin süchtig nach Essen und süchtig nach abnehmen. Mit diesen Grundlagen wird mir nie wirklich etwas gelingen und im Inneren zerbreche ich immer weiter. 
Ich denke ständig an die Vergangenheit und stelle mir eine "perfekte" Zukunft vor, doch ich lebe nie in der Gegenwart. Da fühle ich mich nämlich nicht wohl. Nicht in meinem Körper und auch nicht in meinem Kopf. 
Es wäre gelogen zu sagen, dass ich mich in meinem Umgebung nicht wohlfühle. Wahrscheinlich habe ich Freunde, die sich jeder wünscht und die immer für mich da sind. Sowohl in meiner alten als auch in meiner neuen Heimat. 
Ich weiß nicht was mir fehlt. Etwas muss es doch geben, dass mich vollkommen zufrieden macht. 

Mittlerweile weiß ich wenigstens, dass niemand mir dieses "Etwas" geben kann. 
Ich muss es suchen, finden und nie wieder loslassen. 



Montag, 18. Februar 2013

3,2,1 ...

Im Moment scheint alles keinen Sinn mehr zu machen. Deshalb Reiß' ich nun alles zurück.

Bevor ich überhaupt mal mit diesem Post angefangen habe, saß ich hier und dachte über alles nach.
Ich wollte den ganzen Schrott in meinem Gehirn ordnen, doch das ist schwierig wenn man in seinem Kopf nicht alleine ist.
Trotzdem habe ich mir einen "Rettungssplan" überlegt.
F. muss weg, gelöscht werden und darf nie wieder zurückkommen. Die ganze Sache zwischen uns wurde über Fastnacht so sehr aufgewühlt. Ich hatte mir überlegt einen genauen Post zu den Ereignissen zu schreiben, aber das wäre etwas viel GZSZ, Alkohol, Kleinstadtklischee und Facepalm in einem.
Kurz und knapp: Er hat seinem Bruder gesagt, er liebt mich. Er nennt mich dumme Hure und sagt er fühlt nichts. Und trotzdem tut er immer wieder Dinge die mich verwirren, kränken und mir Hoffnung bringen. Das zwischen uns ist ein Spiel ohne Ziel und ich sollte versuchen aufzugeben.

Stattdessen muss ich mich auf mich konzentrieren. Einzig und alleine auf meinem Körper. Man kann mir alles nehmen, aber nicht die Macht über mich selbst. Genau diese Macht muss ich jetzt wieder zurückbekommen. Ich werde lernen wieder zu hungern, werde wieder genau aufschreiben was ich esse, jede Mahlzeit dreimal überdenken und ERFOLGE verzeichnen.
Es gibt nun kein "Morgen wird alles anders" oder "nur noch dieses kleine Stück" mehr. Ich fange genau jetzt an und ich brauche nichts, was mich im Nachhinein sowieso unglücklich macht. Ich habe jetzt schon Angst vor den nächsten Tagen, denn ich besitze absolut kein Vertrauen mehr in mich selbst. Aber ich erkämpfe mir das alles zurück, mein Wille muss wieder felsenfest sein. Niemand wird mich davon abhalten können, denn keiner wird es bemerken.

Sonntag, 17. Februar 2013

Worst enemy

Ich lebe Tag ein, Tag aus. Alles geht automatisch, ich bin wie gesteuert. "Ja." "Ok." "In Ordnung." "MIR GEHT ES GUT."
Dann esse ich und es gibt kein Ende, nie wird es genug sein, niemals bin ich vollkommen satt. Ich wandele umher und lächele, wird jemand bemerken, dass ich mich in allem was ich trage unwohl fühle? Fällt es auf, dass ich nur noch weite Sachen wähle? Wahrscheinlich nicht. Mir schon. Ich muss mich jeden Tag sehen und fühlen. Meine Arme sehen aus wir dicke Würste, mein Gesicht wie ein Kloß, meine Beine wie Baumstämme und von meinem Bauch will ich garnicht erst anfangen. Dann sage ich mir immer wieder: Du hörst jetzt auf zu essen. Du bist jetzt wieder so stark wie früher. So schwer ist es nicht.
Aber ich bin nicht stark und es ist so verdammt schwer, ich zerbreche daran!
Kotzen macht mich auch nicht dünner, es beruhigt mich nur für einen kurzen Augenblick. Ich bin eine Heulsuse aber weine keine einzige Träne, egal wie sehr ich es mir wünsche. Ich bin ein Perfektionist, doch bestehe nur aus Fehlern. Wo soll ich hin?